Freskenmalerei vom Studio Alina Cesár. Restauration alter Fresken - Ausführung von neuen Fresken

Restauration alter und schadhaft gewordener Fresken

Die Fresko- oder Frischmalerei (italienisch a fresco, affresco, al fresco; deutsch „ins Frische“) ist eine Technik der Wandmalerei, bei der die zuvor in Wasser eingesumpften Pigmente auf den frischen Kalkputz aufgetragen werden. Bei der Carbonatisierung des Kalkes werden die Pigmente stabil in den Putz eingebunden. Fachleute nennen diesen Vorgang auch Einsinterung. Das fertige Wand- oder Deckenbild wird das Fresko oder seltener die Freske genannt. Der ausführende Künstler wird als Freskenmaler oder Freskant bezeichnet.

Die Bezeichnung Fresko hat sich umgangssprachlich für Wandmalereien jeder Art eingebürgert. Sie wird deshalb nicht nur für die feuchte Ausführungsweise (fresco) verwendet, sondern auch für Malereien, die trocken (secco) ausgeführt werden (mit Tempera-, Kasein- oder Acrylatfarben). Selbst an Wandflächen applizierte Leinwandmalereien werden fälschlich als Fresken bezeichnet, gelegentlich sogar in der Fachliteratur.

Wand- und Deckengemälde

Da ein Fresko auf den bereits formfesten, aber noch nicht durchgebundenen Putz gemalt wird, bedarf der Wandputz eines schichtweisen Aufbaus. Auf die das Fresko tragende Wand oder Decke wird zunächst ein erster Bewurf von gröberem Kalkputz aufgebracht. Darüber folgen weitere, dünner werdende Schichten feineren Putzes mit zunehmend höherem Anteil an Kalk und Feinsanden oder Steinmehlen. Die Anzahl notwendiger Putzschichten wird in Quellen unterschiedlich angegeben und differiert meist zwischen drei bis sieben. Das endgültige und sichtbar bleibende Bild wird in einem so genannten Tagwerk (it.: giornata) auf die oberste Schicht des geglätteten Feinputzes aufgetragen.

Nicht am selben Tag des Putzauftrags fertiggestellte Bildpartien, Korrekturen oder Übermalungen sind nach Durchbinden des Kalkputzes nur durch Abtragen des Putzes und vollständigen Neuaufbau der letzten Putzschicht möglich oder sie müssen in einer Secco-Technik ausgeführt werden. Historisch finden sich daher häufig Formen unterschiedlicher Maltechniken in einem Wandgemälde. Die Kombination von Fresko- und Secco-Technik in einem Gemälde wird auch als Fresko-Secco-Malerei bezeichnet. Da das echte Fresko sehr viel dauerhafter ist, befinden sich die in secco-Techniken ausgeführte Bildpartien mit zunehmendem Alter häufig in schlechterer Erhaltung als jene in Al-fresco-Technik ausgeführten.

Wegen des handwerklich und maltechnisch anspruchsvollen Bildaufbaus stellt das Fresko technisch wie künstlerisch hohe Anforderungen an den Ausführenden. Der zeitintensive Wand- und Bildaufbau bedarf sorgfältiger Planung, Vorbereitung und Umsetzung.

Einzelne Motive des Gesamtfreskos werden jeweils an einem Tag in einem Arbeitsgang bearbeitet, dem so genannten Tagwerk. Deren Umrisse werden in Originalgröße auf einen Karton vorgezeichnet und auf die noch feuchte Wand übertragen. Dies kann durch Durchreiben der Kontur mit einem spitzen Griffel erfolgen, über eine Rasterübertragung oder klassisch durch Durchlöchern der Konturzeichnung mit einer Nadel oder einem Nadelrad und anschließendes Durchpausen mit einem Staubbeutel.

In der klassischen Technik wird der Karton vollständig auf die vorletzte Putzschicht übertragen und die durchgepauste, gepunktete Kontur mit einer monochromen Vorzeichnung nachgezogen. Diese erste Malerei wird auch als Sinopia bezeichnet. Der Begriff kennzeichnet sowohl die Farbe (historisch eine Mischung aus Rotocker und Schwarz oder Ocker, Zinnober und Schwarz; der Name bezieht sich ursprünglich auf eine Stadt dieses Namens im vorderen Orient, in der in der Antike Rote Ocker gehandelt wurden) als auch die Entwurfsmalerei als solche. Sie ist notwendig, um in der Ausführung einzelner Tagwerke die Orientierung am Gesamtbild zu behalten. Der das einzelne Tagwerk tragende Putz (Intonaco) wird dann dünn (etwa 3 mm stark) auf den Sinopia-tragenden Putz aufgebracht und die endgültig sichtbar bleibende Malerei ausgeführt.

Eine Variante der Untermalung bildet das „Verdaccio“. Es handelt sich um eine monochrome, ursprünglich in Grüner Erde oder einer Grünerden-Mischung ausgeführte Malerei, die nicht nur die Kontur nachzeichnet, sondern über Schattierungen und Flächenmalerei den Grundcharakter des Bildes trägt. Später übertrug sich der Begriff auf alle Formen der schattierten Untermalung, gleich welcher Farbtönung. Das Verdaccio kann als eigene Putzzwischenschicht zwischen Sinopia und Intonaco ausgeführt werden oder bereits im Intonaco gearbeitet sein, wobei die Malerei später nur noch mit einer durchscheinenden, dünnen Schicht Grubenkalk überzogen wird. Historisch fand das Verdaccio vor allem als Untermalung bei der Darstellung von Personen und zur Schönung von Hauttönen Anwendung. Der Putz des nächsten Tages muss dann ganz vorsichtig bis an den bereits eingefärbten Putz des Vortages herangebracht werden, um das bestehende Werk nicht zu zerstören. Die dadurch entstehenden Stöße zwischen den einzelnen Tagwerken sind bei Streiflicht gut zu erkennen.

In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. Februar 2018, 21:35 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fresko&oldid=173803136 (Abgerufen: 19. Februar 2018, 12:23 UTC)